Winch – Ratgeber: Sicherheit Forstseilwinden

2019-04-09 09:06:00 / / Kommentare 0

Seilwinden erleichtern schwere Hebe- und Rückearbeiten im Forst, doch die leistungsstarken Maschinen bergen auch viele Gefahren. Egal, ob Sie Forstseilwinden an Ihrem Anhänger montiert haben oder mobile Seilwinden zur Arbeit in Wald und Forst nutzen – für alle Arbeiten mit Seilwinden gelten die Richtlinien der ÖNORM L 5276 Rückewinden und die Maschinensicherheitsverordnung, die die Hersteller dieser Geräte erfüllen müssen. Als Anwender sind diese drei grundlegenden Sicherheitsvorkehrungen zu beachten, um einen verletzungs- und unfallfreien Umgang bei der Forstarbeit zu gewährleisten:

Vor dem Kauf: Zugkraft der Winde beachten

Die Auswahl der passenden Seilwinde entscheidet oft über den sicheren Einsatz: Neben der einwandfreien Verarbeitung hochwertiger Seilwinden sichert Sie auch die passende Zugleistung gegen Unfälle und Ärgernisse ab. Die Angabe der maximalen Zugkraft bezieht sich auf die Leistung, die die Seilwinden in der ersten Lage der Trommel erbringen kann. Bedenken Sie bei der Auswahl der Seilwinde, wie schwer Ihr Traktor oder Fahrzeug ist, um die Winde mit der passenden Zugkraft auszuwählen. Die Faustformel empfiehlt 10kW Motorleistung auf eine Tonne Zugkraft, wobei das Eigengewicht Ihres Traktors entscheidend ist. In der Regel reichen Seilwinden mit 5 bis 6 Tonnen Zugkraft aus, damit die Last gezogen wird und nicht das Fahrzeug.

Vor dem Einsatz: Mindestbruchkraft des Seils beachten

Auch das Seilwinden-Zubehör sollte für die geplanten Belastungen ausgelegt sein. Werfen Sie einen Blick auf die ausgezeichnete Mindestbruchkraft des Seiles – über diese gibt das Typenschild Auskunft. Diese Angabe sollte mindestens der doppelten, maximalen Zugkraft der Winde entsprechen. Auch Umlenkrollen, Schäckel, Ketten und anderes Material müssen auf das entsprechende Gewicht der Last ausgelegt sein. Kontrollieren Sie regelmäßig den Seilzustand und das übrige Zubehör, sodass das Material nicht unter Belastung reißt.

Während des Einsatzes: Gefahrenbereich beachten

Aufmerksamkeit und Vorsicht sind beim Umgang mit Seilwinden gefordert: Achten Sie stets darauf, den Gefahrenbereich zu meiden, damit ein reißendes Seil oder ausschlagende Last nicht zur Gefahr wird. Seilwinden mit Funkfernbedienung erhöhen nicht nur die Sicherheit, sondern rechnen sich auch betriebswirtschaftlich ab 50 jährlichen Betriebsstunden. Durch die Funksteuerung kann die Last gut im Blick behalten werden ohne im Gefahrenbereich arbeiten zu müssen. Ohne Fernbedienung sollte eine Seilwinde nur vom Fahrersitz aus oder mit Hilfe eines Steuerseils mit mindestens fünf Meter Abstand zur Winde bedient werden. In unserem Ratgeber zur Gefahrenvermeidung bei Forstarbeiten erhalten Sie weitere hilfreiche Tipps zum Umgang mit Seilwinden im Forst.