Winch – Ratgeber: Forstarbeiten – Arbeitsbelastungen minimieren & Unfällen vorbeugen

2019-03-05 09:10:00 / / Kommentare 0

Das Arbeiten im Wald unterliegt nicht nur schwierigen Witterungsbedingungen, sondern stellt auch hohe Anforderungen an geistige sowie körperliche Fitness. Kraft, Ausdauer und Gleichgewicht sind im unwegsamen Forstgelände ständig gefragt. Der Umgang mit schwerem Gerät wie Motorsägen, Forstseilwinden und anderen Maschinen zur Nutzung in Forst und Garten fordern ständige Konzentration von professionellen Forstarbeitern und privaten Waldbesitzern. Achtsamkeit hilft die persönliche Gesundheit zu erhalten und Arbeitsunfälle zu vermeiden. Mit diesen Tipps vermeiden Sie die größten Gesundheitsrisiken der Waldarbeit.

Motorsägen: Vibrationen weitestgehend vermeiden

Waldarbeiter plagt früher wie heute die Weißfingerkrankheit, eine Durchblutungsstörung einzelner Finger oder der gesamten Hand. Schuld sind Vibrationen der Motorsäge, die zu einer Verkrampfung der Fingergefäße führen und so weiße, taube und schmerzende Finger an der Führungshand verursachen. Das Risiko einer dauerhaften Schädigung erhöht sich durch intensives und langes Arbeiten mit Motorsägen und durch Kälteeinfluss. Achten Sie deshalb bei Verwendung der Motorsäge darauf, dass Ihre Hände warm und trocken sind. Arbeitshandschuhe helfen ebenfalls den gesundheitsschädlichen Effekt zu mindern. Eine regelmäßige Wartung der Säge sowie der korrekte Schliff der Sägeketten sorgen für die Minimierung der Vibrationen und hilft so, der Weißfingerkrankheit vorzubeugen.

Bei statischen Haltearbeiten für Entlastung sorgen

Viele Arbeiten im Forstbetrieb, beim Entasten oder beim Aufarbeiten von Holz sind mit unnatürlicher, gebückter Körperhaltung verbunden. Zudem überwiegen die statischen Haltearbeiten, sodass Muskeln und Sehnen ständig unter Belastung stehen. Ein Nachlassen der Muskelkraft, schnelle Ermüdung und Verkürzung der Sehnen sind die Folge, was auch zu schmerzhaften Verspannungen und Haltschäden führen kann. Bewegen und dehnen Sie Ihre Muskeln nach langen und anstrengenden Haltearbeiten. Auch wenn Sie während der Mittagspause sitzen, sollten Sie Dehnübungen für Arme, Rücken und Oberkörper ausführen, um Ihre Beweglichkeit zu erhalten. Durch lockeres An- und wieder Entspannen der Muskeln wird Blut in die Muskelfasern gepumpt, wodurch die Zellen ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden.

Gleichgewicht und Koordination sorgen für Trittsicherheit im Gelände

Bei Forstarbeiten ist ebener, pflanzenfreier Boden eine Seltenheit. Schneide- und Sägearbeiten erfordern dennoch einen sicheren, festen Stand, um Gefahren zu vermeiden. Im Unterholz sollten Sie auf keinen Fall stürzen, egal ob Sie die Hände frei haben oder ob Sie Werkzeug wie eine Motorsäge oder kleine Holzstämme oder Astgebinde tragen. Ein guter Gleichgewichtssinn und Koordinationsfähigkeit sorgen für Trittsicherheit im Gelände und verringern die Sturz- und Stolpergefahr. Nutzen Sie wenige Minuten am Tag, um diese Fähigkeiten zu trainieren: Das Stehen auf einem Bein ist die leichteste Übung, um Gleichgewicht zu schulen. Bereitet Ihnen diese Aufgabe keine Probleme, können Sie durch Schließen der Augen, durch springenden Fußwechsel oder einbeinige Kniebeugen diese Übung langsam steigern. Einige Arbeitgeber haben diese Vorsichtsmaßnahme bereits in den Arbeitsalltag ihrer Mitarbeiter integriert. Der Landesbetrieb HessenForst setzt zur Verbesserung der Koordination Slacklines ein, auf denen die Mitarbeiter trainieren und so Arbeitsunfälle durch Stürze deutlich verringern. Das Balancieren auf dem zwischen zwei Bäumen gespannten Spanngurt verbessert nachweislich die Stabilität, die Gleichgewichtsfähigkeit und die Sensomotorik.