Wortherkunft Seilwinde: Etymologie und Falsche Freunde

2016-02-04 16:02:00 / / Kommentare 0

Woher das Wort Seilwinde stammt

Wenn man daheim ein Handtuch auswindet, dann hat das indirekt auch mit der Seilwinde aus der Industrie zu tun: die Wortherkunft ist nämlich die gleiche.

Das Wort Winde stammt vom Verb winden und das bezeichnet eigentlich drehen, wenden oder flechten. Wörtlich bedeutet eine Seilwinde also, dass man ein Seil um etwas herum dreht/wendet/flechtet oder eben windet.

Im Mittelhochdeutschen hieß das Verb bereits winden, im Althochdeutschen jedoch hieß es wintan. Sprachwissenschaftler haben wegen fehlender schriftlicher Quellen die noch ältere, germanische Sprachwurzel rekonstruieren müssen. Höchstwahrscheinlich lautete das germanische Verb wenda.

Seilwinde und Winsch: Wann sagt man was?

Eine Winsch ist eine Seilwinde, die auf dem Boot zum Einsatz kommt. Das englische Wort winch hat die gleiche Wortherkunft wie die Winde, da Englisch ja ursprünglich eine germanische Sprache ist. Die Winsch ist die eingedeutschte Version des Englischen winch. Im Deutschen bezeichnet es ausschließlich die Seilwinde auf dem Boot, aber auf Englisch hat winch das gleiche weite Bedeutungsspektrum wie auf Deutsch die Winde.

Der Wind und die Winde: Keine Wortverwandtschaft

Die Herkunft des Wortes Winde hat nichts mit dem blasenden, wehenden Wind zu tun. Die große Verwechslungsgefahr zwischen zwei ähnlich klingenden Wörtern mit verschiedenen Bedeutungen nennt man einen falschen Freund.

Jeder, der schon mal eine Fremdsprache gelernt hat, weiß, dass vertraut klingende Wörter in der Fremdsprache eine andere Bedeutung haben können. Der deutsch-englische Klassiker wäre das Wort Gift auf Deutsch und gift, also Geschenk, auf Englisch. Auf Deutsch klingt die andere Bedeutung des Wortes allerdings noch in dem Wort Mitgift an. Falsche Freunde gibt es nicht nur in Fremdsprachen, sondern auch, wenn man die Etymologie eines Wortes erforscht.

Das Verb „überwinden“ hat ebenfalls nichts mit unseren Seilwinden zu tun. Laut dem Sprachwissenschaftler Friedrich Schmitthenner, der 1837 sein Kurzes deutsches Wörterbuch für Etymologie herausbrachte, stammt „überwinden“ vom Althochdeutschen winnan, also gewinnen. Dieselbe Wurzel wird auf Englisch im Verb to win verwendet.

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