Winch – Ratgeber: Seilwinden-Einsatz bei Windwurf & Windbruch

2019-03-05 09:25:00 / / Kommentare 0

Schwere Sturmschäden belasten Waldarbeiten, denn Windwurf, Wind- oder Schneebruch hinterlässt gefährliche Szenarien, die selbst erfahrene Forstarbeiter an ihre Grenzen bringen. Die entwurzelten Bäume liegen auf oder klemmen zwischen benachbartem Holz, sodass die Stämme unter gehörigen Spannungen stehen. Die Aufarbeitung von Windwürfen ohne spezielle Maschinen wie Harvester ist äußerst gefährlich, sodass Vorsicht und Erfahrung in der Waldarbeit gefragt sind. Mit Seilwinden lassen sich unter Spannung stehende Stämme entzerren und für den entscheidenden Schnitt mit der Motorsäge vorbereiten.

Seilsicherheit bei der Verwendung von Seilwinden beachten

Der Einsatz einer Windenvorrichtung im Forstbetrieb unterliegt auch bei der Aufarbeitung von Windwurf den gängigen Sicherheitsvorkehrungen. Achten Sie immer darauf, dass sich während des Holzrückens keine Menschen in der Gefahrenzone aufhalten. Bei seilgestützten Fällungen kommen umgelenkte Seilzüge oft zum Einsatz, um Schlepper bzw. Seilwindenführer aus dem unmittelbaren Gefahrenbereich zu bringen. Dabei ist jedoch besondere Vorsicht im Seilinnenwinkelbereich geboten, den die Umlenkrolle zwischen dem Anschlagmittel am zu fällenden Baum und der Seilwinde selbst aufspannt. Reißt die Befestigung der Umlenkrolle, addieren sich die Zugkraft der Seilwinde und die Widerstandslast der Kraft und verwandeln die Rolle in ein gefährliches Geschoss.

Gebogene Stämme bei der Forstarbeit sicher ansägen

Verklemmte Baumstämme stehen unter Spannung, die man mit dem bloßen Auge meist nicht sehen kann. Bearbeitet man solches Holz mit der Motorsäge, kann es leicht zu einem gefährlichen Ausschlagen des Stammes kommen. Prüfen Sie deshalb mit Ruhe und Verstand, ob und in welche Richtung das Holz gebogen ist. Profis identifizieren erst die Spannung im Holz und setzen anschließend einen Schmälerungsanschnitt auf der Druckseite des Stammes, also auf der schmäleren Seite der Kurve. Die Motorsäge wird dann auf der gegenüberliegenden Seite angesetzt, um den Stamm vorsichtig zu durchtrennen.

Gefällte Bäume aus der Gefahrenzone entfernen

Windbruchfelder bergen durch herabstürzende Äste weitere Gefahren, weshalb die Entastung eines gefällten Baumes auf keinen Fall dort stattfinden sollte. Mithilfe einer Seilwinde und einem Schlepper kann der Stamm vorsichtig auf neutrales Gelände gezogen werden, um dort mit der Motorsäge weiterbearbeitet zu werden. Achten Sie hier auf die Gefahrenzone, die beim direkten Holzrücken mit Seilwinden entsteht: Um Zugfahrzeug und Langholz muss mindestens 5 Meter Sicherheitsabstand eingehalten werden.

Seilwinden in der Forstarbeit: Sicherheitsvorkehrungen einhalten

Generell gilt bei der Arbeit in Wald und Forst erhöhte Vorsicht, denn trotz steigender Sicherheitsvorkehrungen ereignen sich in deutschen Wäldern immer noch um die 20 Prozent an Unfällen bei der Forstarbeit. Aufmerksamkeit, Konzentration und körperliche Fitness sind daher die beste Prävention, wenn es darum geht, Unglücke zu vermeiden.