Campen und Zelten bei Gewitter – Verhalten bei Gewitter

Campen wenn es blitzt: unsere Verhaltensregeln bei Gewitter

Wenn es blitzt und donnert befällt viele Zwei- und Vierbeiner ein ängstliches oder zumindest mulmiges Gefühl. Das ist ganz natürlich, denn schließlich hat man es mit einer Naturgewalt zu tun, bei der der Mensch nur eines tun kann: abwarten bis es vorbei ist – vorzugsweise mit einem festen Dach über dem Kopf. Doch was tun, wenn einem das Gewitter beim Campen überrascht? Wie verhält man sich bei Gewitter, wenn man zeltet? Und wie gefährlich ist Zelten bei Gewitter? Wir geben Antworten.

Gefahren bei Gewitter

Auch wenn die Anzahl der Personen, die in Deutschland vom Blitz getroffen werden laut Statistiken im unteren zweistelligen Bereich liegen und nur ein Bruchteil davon wirklich an den Verletzungen sterben, ist ein Gewitter nicht zu unterschätzen. Die Überlebenden haben oft schwere Folgeschäden. Sich die Frage zu stellen, wie verhalte ich mich bei Gewitter im Freien, ist wichtig, denn nur durch richtiges Verhalten bei Gewitter kann das Schlimmste vermieden werden.

Verhalten bei Gewitter im Zelt

Bei Gewitter in einem Zelt zu sein, ist genauso gefährlich, wie draußen zu sein. Das Zelt hält lediglich Regen und Wind ab. Die Gefahr für einen Blitzeinschlag ist beim Mensch wie beim Zelt genau dann erhöht, wenn Mensch oder Zelt der einzige erhöhte Punkt auf einer flachen Ebene oder einer Bergkuppe sind. Wird man als Mensch beim Spaziergang von einem Gewitter überrascht gilt deshalb, möglichst klein hinkauern. Das Zelt hat es mit dem Hinkauern natürlich etwas schwieriger, deshalb ist hier die Wahl des Platzes für Ihr Zelt im Vorfeld entscheidend. Als vorsorgliche Schutzmaßnahme gilt deshalb:

• Stellen Sie Ihr Zelt nicht auf erhöhten Stellen wie Hügel oder auf flachen Ebenen, wo das Zelt der einzige erhöhte Punkt ist, auf.
• Stellen Sie Ihr Zelt auch nicht unter einzelnen, freistehenden Bäumen oder Baumgruppen sowie am Waldrand auf.
• Halten Sie zu Bäumen einen Abstand ein, um die Gefahr von Querschlägern oder Bodenströmen zu vermindern.

Nicht nur der falsche Platz, sondern auch das Zelt an sich birgt Gefahren. Hat das Zelt ein Metallgestänge besteht die Möglichkeit eines Stromflusses durch die Zeltstangen. Wer sich nicht auf einem Camping-Platz befindet und keine Möglichkeit hat, sich in ein nahegelegenes Gebäude zurückzuziehen, der sollte Folgendes beachten:

• Kauern Sie sich in die Zeltmitte.
• Berühren Sie dabei nicht die Zeltwände und –gestänge.
• Berühren Sie möglichst nur mit den Füßen den Boden.
• Kauern Sie sich nicht auf den blanken Boden, sondern auf eine trockene, isolierende Unterlage, wie beispielsweise eine Luftmatratze.
• Achten Sie darauf, dass keine Stromkabel in das Zelt führen.
• Verstauen Sie metallische Gegenstände feuchtigkeitsgeschützt außerhalb des Zelts unter einem Baum.

Verhalten bei Gewitter im Wohnwagen

Anders als beim Zelt sind Sie in einem aus Metall bestehenden Wohnwagen oder Wohnmobil genauso gut geschützt wie in einem Auto. Die Karosserie bildet einen „Faradayschen Käfig“ um die Insassen, das heißt der Blitz wird über die Hülle abgeleitet. In einem Wohnwagen sollten Sie folgende Schutzmaßnahmen bei Gewitter beachten:

• Ziehen Sie sich in die Fahrerkabine (denn diese ist garantiert immer aus Metall) oder bei einem Caravan ins Auto zurück.
• Meiden Sie Alkoven, Bettnischen unter dem Dach oder Hubdächer aus Kunststoff.
• Ziehen Sie alle 230-V-Kabel.
• Ziehen Sie die Antenne ein.
• Halten Sie Fenster und Türen geschlossen, um den Schutzkäfig nicht zu unterbrechen.
• Spülen Sie kein Geschirr und langen Sie keine metallischen Fahrzeugteile an.

Wenn Sie die Möglichkeit haben, sich in ein Gebäude z.B. am Campingplatz zurückzuziehen, dann ist dies zur Vorsicht dem Wohnwagen vorzuziehen. Schließlich lässt es sich zusammen mit anderen Personen besser ausharren und abwarten, bis das Gewitter vorbei ist.

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